Freistellungsauftrag
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Was ist ein Freistellungsauftrag?
Ein Freistellungsauftrag (FSA) ist ein steuerlicher Auftrag, den du deiner Bank oder deinem Broker erteilst. Er sorgt dafür, dass Kapitalerträge wie Zinsen, Dividenden oder Ausschüttungen bis zum sogenannten Sparer-Pauschbetrag steuerfrei bleiben. Ohne einen FSA behält die Bank automatisch Abgeltungssteuer, Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer auf jede Auszahlung ein.
Einen ausführlichen Überblick über den Freistellungsauftrag erhälst du hier.
Welche Erträge fallen unter den FSA?
- Zinsen
- Dividenden
- Ausschüttungen
- Vorabpauschalen des Vorjahres auf ETFs und Fonds
- Gewinne bei Verkäufen
Wichtige Regeln zum Freistellungsauftrag
- Den FSA kannst du pro Bank bzw. Broker setzen.
- Die Summe aller Freistellungsaufträge sollte deinen Sparer-Pauschbetrag nicht überschreiten.
- Banken melden deine Freistellungsaufträge an das Finanzamt.
- Mehrere Depots bei derselben Bank (aber unterschiedlichen Brokern) gelten als gemeinsamer Freistellungsauftrag.
Hinweis: Mehrere Broker können die selbe depotführende Bank nutzen
Einige Broker arbeiten mit derselben depotführenden Bank zusammen – zum Beispiel Smartbroker+ und finanzen.net zero (beide Baader Bank). Wenn du zwei Broker nutzt, die die gleiche depotführende Bank verwenden, hast du technisch gesehen nur ein gemeinsames Depot bei dieser Bank.
Das bedeutet:
- Der Freistellungsauftrag wird immer auf Bankebene geführt – nicht auf Broker-Ebene.
- Wenn du z. B. bei Smartbroker+ einen Freistellungsauftrag von 1.000 € einstellst, zeigt finanzen.net zero automatisch denselben Wert an, weil beide Depots von derselben Bank verwaltet werden.
- Im Copilot kannst du daher nicht zweimal 1.000 € eintragen, weil es steuerlich nur einen einzigen Freistellungsauftrag pro Bank gibt – unabhängig davon, über welchen Broker du darauf zugreifst.
Kurz gesagt:
Mehrere Broker ≠ mehrere Freistellungsaufträge. Entscheidend ist, welche Bank dahintersteht
Typische Missverständnisse
- Der FSA ist kein allgemeiner Steuerfreibetrag für alle Gewinne.
- Er gilt immer bankbezogen, nicht über die Steuererklärung.
- Du kannst deinen FSA jederzeit anpassen oder ändern.
- Ohne FSA behält deine Bank Steuern ein, auch wenn du noch Freibetrag übrig hättest.
Schritt-für-Schritt: So nutzt du das FSA-Modul
- Öffne im Copilot das in der Sidebar „Steuern".
- Wähle den Reiter „Freistellungsauftrag".
- Hier siehst du alle deine Depots mit ihren jeweiligen FSA-Werten.
- Bei Trade Republic oder Scalable Capital werden die Werte automatisch synchronisiert, wenn du dein Depot aktualisierst.
- Für andere Broker klickst du auf „Freistellungsauftrag hinzufügen", wählst dein Depot und trägst die Werte ein.
- Du kannst Einträge jederzeit bearbeiten oder löschen.
- Die Übersicht zeigt dir, wie viel deines Freibetrags noch verfügbar ist – mit Farbcode-Anzeige.
- Wenn dein Gesamtbetrag über dem Pauschbetrag liegt, erscheint ein Hinweisfeld.
Funktionsweise des FSA-Moduls im Copilot
Das Freistellungsauftrags-Modul im Copilot bietet dir einen umfassenden Überblick über deine bei verschiedenen Brokern hinterlegten Freistellungsbeträge. Du kannst hier sowohl automatische als auch manuelle Eingaben verwalten.
Die Übersicht zeigt zusammengefasst:
- Summe aller gesetzten FSAs
- Summe bereits genutzter Beträge
- Verbleibender Betrag bis zum Pauschbetrag
Automatische Imports
- Trade Republic
- Scalable Capital
Bei diesen Brokern importiert der Copilot den aktuell gesetzten FSA und den bereits ausgeschöpften Betrag automatisch sobald die jeweiligen Depots im Bereich "Portfolio & Konten" aktualisiert werden.
Manuelle Eingabe
Für alle anderen Broker kannst du den Freistellungsauftrag manuell hinzufügen:
- Brokerkonto aus der Liste auswählen
- „Mein gesetzter FSA" und „Davon bereits genutzt" manuell eintragen
Was der Copilot nicht tut
- Keine Weiterleitung oder Änderung deines echten FSAs bei Brokern
- Keine steuerliche oder rechtliche Beratung
- Keine Garantie auf Echtzeitdaten
Steuerlicher Hintergrund
Ohne einen Freistellungsauftrag zieht deine Bank automatisch auf alle Kapitalerträge die Abgeltungssteuer von 25 % plus Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer ein. Sobald dein FSA ausgeschöpft ist, wird diese Steuer wieder erhoben – ab dem ersten überschüssigen Euro.
Wenn du mehrere Broker hast, führt jeder Broker seinen eigenen „Steuertopf". Der Copilot hilft dir, diese Töpfe zu überblicken, ersetzt aber keine echte Steuerinstanz.
Vorabpauschalen werden von deinem Broker automatisch berücksichtigt und zählen ebenfalls zu deinem FSA. Wichtig: Eine Vorabpauschale wird immer erst zu Beginn des Folgejahres fällig und mindert dann den FSA dieses neuen Jahres. Im Copilot kannst du unter "Vorabpauschale" sowohl die Prognose für die nächsten fälligen Vorabpauschalen als auch die historischen Prognosen des vergangenen Jahres einsehen.