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Ausschüttende oder thesaurierende ETF

Ausschüttende oder thesaurierende ETFs?

Maximilian Thomaser
Maximilian Thomaser
Stand: 7. November 2025
Ausschüttend oder thesaurierend – was ist sinnvoller? Der eine ETF zahlt erhaltene Dividenden aus, der andere reinvestiert sie automatisch. Je nach Anlageziel und Strategie kommt für dich die eine oder andere ETF-Variante infrage.

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Was du wissen solltest
  • Die in ETFs enthaltenen Aktien schütten Dividenden aus, die dir als Anleger zustehen.
  • Ausschüttende ETFs zahlen die Dividenden auf dein Verrechnungskonto aus.
  • Thesaurierende ETFs reinvestieren die Dividende automatisch, kaufen also mehr Aktien.
  • Für ein passives Einkommen eignen sich ausschüttende ETFs. Möchtest du verstärkt vom Zinseszinseffekt profitieren, sind thesaurierende ETFs sinnvoller.
  • Für die meisten Indizes gibt es ETFs in beiden Varianten.

Was passiert mit Dividenden bei ETFs?

Unternehmen können ihre Aktionäre am Gewinn beteiligen, indem sie Dividenden ausschütten. Die Aktienbesitzer erhalten dann eine bestimmte Summe Geld, abhängig von der Zahl an Aktien, die sie halten. Ein ETF besteht aus zahlreichen Einzelaktien. Zahlt ein Unternehmen Dividende an einen ETF aus, stehen diese den Fondsanlegern zu.

Ein ETF kann mit den Gewinnen auf zwei Arten umgehen. Entweder er schüttet sie an die Fonds-Anteilseigner aus. Die Anleger bekommen dann jährlich, vierteljährlich oder monatlich Geld auf ihr Verrechnungskonto überwiesen. Oder der Fonds kauft von dem Geld neue Aktien. In diesem Fall wird die Dividende reinvestiert, in der Folge vergrößert sich das Fondsvolumen. Dieser Vorgang heißt auch Thesaurierung.

Als Anleger kannst du dich zwischen ausschüttenden und thesaurierenden ETFs entscheiden. Für die meisten Indizes gibt es ETFs in beiden Varianten. Welche besser zu dir passt, kommt auf deine Anlagestrategie an.

Ausschüttende ETFs: Dividenden auf dein Konto

Ausschüttende ETFs zahlen dir die Erträge regelmäßig direkt auf dein Verrechnungskonto aus. Du kannst selbst entscheiden, was du mit dem Geld machst. Entweder du reinvestierst das Geld oder du benutzt es anderweitig. Falls du die Erträge wieder anlegen möchtest, können hierfür Transaktionskosten entstehen. Bei deutschen Brokern werden die Gewinne aus ausschüttenden ETFs automatisch versteuert, was für dich als Anleger bequem ist. Sitzt dein Broker im Ausland, musst du die Ausschüttungen in deiner Steuererklärung angeben. 

Aufgrund der regelmäßigen Auszahlungen eignen sich ausschüttende Fonds optimal für ein passives Einkommen. Du kannst es wie ein Gehalt verwenden.

Thesaurierende ETFs: Dividenden werden reinvestiert

Der entscheidende Vorteil von thesaurierenden ETFs ist, dass du als Anleger vom Zinseszinseffekt profitierst. Die Erträge werden direkt wieder in den ETF investiert, weshalb  der Wert des ETFs wächst und mit ihm der Wert deiner ETF-Anteile. So bekommst du auch Gewinne durch Dividenden. Du lässt dein Geld sozusagen für dich arbeiten und fährst über lange Zeit Rendite ein. Je länger dein Geld in einem profitablen thesaurierenden ETF verweilt, desto stärker profitierst du vom Zinseszins.

Dadurch, dass du mit thesaurierenden ETFs keine laufenden Ausschüttungen erhältst, musst du die Erträge auch noch nicht direkt versteuern. Erst wenn du Teile deines ETFs mit Gewinn verkaufst, fallen hierauf die Kapitalertragsteuer zzgl. Soli und ggf. Kirchensteuer an.

Dieser Steuerstundungseffekt war bis zur Investmentsteuerreform 2018 ein enormer Vorteil  thesaurierender ETFs. Allerdings wurde dieser Vorteil durch die Einführung der Vorabpauschale relativiert. Bei der Vorabpauschale wird ein fiktiver Ertrag angenommen, der dann vorab versteuert wird, ohne dass du Ausschüttungen erhältst oder Verkäufe tätigst. Der fällige Betrag wird im Januar des Folgejahres von deinem Verrechnungskonto beim jeweiligen Broker eingezogen. Dadurch sind ausschüttende und thesaurierende ETFs steuerlich nahezu gleichgestellt.

100€ angelegt in Ausschütter vs. Thesaurierer

Ausschüttender ETFThesaurierender ETF
ETF Kurs100€100€
Dividende erhalten5€5€
Aufs Konto5€0€
Neuer ETF Kurs100€105€
Vermögen 100€ + 5€ = 105€105€
Hinweis: Dieses Schema ist stark vereinfacht: Es vernachlässigt etwa die Steuern.

Was ist besser?

Möchtest du Kapital aufbauen, eignet sich ein thesaurierender ETF besser. Über die Jahre profitierst du vom Zinseszins, der einen großen Teil deiner Rendite ausmachen kann. Zusätzlich sparst du Transaktionskosten, die bei einer eigenständigen Reinvestition anfallen können. Willst du hingegen von einem passiven Einkommen leben, eignet sich ein ausschüttender ETF. Hier erhältst du einen regelmäßigen Cashflow. Damit dieser hoch genug ist, um davon zu leben, musst du allerdings hohe Summen investieren.

Thesaurierende vs. ausschüttende ETFs im Überblick

Hier siehst du noch einmal alle Eigenschaften von thesaurierenden und ausschüttenden ETFs im Überblick:

EigenschaftThesaurierendAusschüttend
ErtragsverwendungErträge werden automatisch in ETF reinvestiertErträge werden ausgezahlt, manche Anbieter ermöglichen die automatische Wiederanlage
Zinseszinsjaoptional (bei Wiederanlage)
BesteuerungVorabpauschale plus Kapitalertragsteuer bei VerkaufSteuerfreibetrag auf Erträge wird durch Broker berücksichtigt, Kapitalertragsteuer auf jede Ausschüttung sowie bei Verkauf

🚀

Depot-Vergleich
In unserem Depot-Vergleich findest du die besten Broker, um ETFs anzusparen. Hier erkennst du auch, ob der Depotanbieter eine automatische Wiederanlage der Ausschüttungen ermöglicht. Dann werden die Ausschüttungen und Dividenden automatisch wieder angelegt.

Häufig gestellte Fragen

Welche Ausschüttungsarten gibt es bei ETFs?

Wie funktionieren ausschüttende ETFs?

Wie funktionieren thesaurierende ETFs?

Wie baue ich mit ETFs ein passives Einkommen auf?